Open Shot Clock

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Jeder braucht sie, eine Shot Clock. Zum Glück gibt es jetzt die Open Shot Clock mit Anleitung, damit sich jeder selbst eine bauen kann. Das nehme ich zum Anlass, um selbst eine solche Shot Clock zu bauen. Hier zeige ich euch, wie das ganze abgelaufen ist. Zum gesamten System gehört die Shot Clock selbst und dazu noch ein Controller, sowie optional ein Verteiler für den Betrieb mit Kabel.

Zusammenbau der Shot Clock

Vor dem Aufbau der Shot Clock stellen wir erst einmal sicher, dass alle benötigten Teile vorhanden sind. Das klappt am besten mit der Teile-Liste. In diesem Teil geht es um den mechanischen Aufbau der Uhren, inklusive Verkabelung. Das heißt die Platine ist schon fertig gelötet und kann direkt verbaut werden. Eine Liste mit (fast) allen Teilen die ich so gekauft habe könnte ihr hier finden.

Wenn ihr das ganze lieber als Video sehen wollt ist das auch kein Problem! Die vollen 3 Stunden gibt es hier zu sehen.

Das Herzstück und die Verkabelung

Starten wir mit der Basis-Platte. Das ist die Mittelplatte auf der wir sowohl die LEDs, als auch das PCB aufgeschrauben werden. Diese muss gut vorbereitet sein. Sie muss außen gefräst sein, damit sie in die Nut passt. Außerdem werden Löcher benötigt, damit die Kabel der LEDs zur Platine geführt werden können. Ausschnitte für die Buchsen und Schalter sind auch hilfreich, da der Platz sehr eng ist und das Verkabeln vereinfacht wird, wenn genug Platz für Kabelschuhe vorhanden ist. Neben diesen ganzen Fräsungen sind noch Bohrungen für die Schrauben hilfreich.

Ich habe zusätzlich noch Taschen für die Spacer für das PCB gefräst, sodass die Abstandshalter an ihrem Platz bleiben.

Wir beginnen also damit die Basisplatte zu bestücken. Damit das etwas einfacher wird stecken wir die Platte in zwei Stücke vom Alu-Profil, sodass wir die Kabel durchführen können, ohne dass ein Tisch im weg ist. Dann fädeln wir jeweils die Kabel der LED-Module durch die Löcher und verschrauben anschließend das Modul auf der Platte. Das ganze dann 14 Mal und schon sieht die Vorderseite perfekt und fertig aus.

Als nächstes nehmen wir die Spacer und kleben sie auf die Platte. Ich klebe sie auf die ausgefrästen Taschen, um jedes Verrutschen auszuschließen. Darauf legen wir die bereits bestückte Platine und schieben die Antenne durch das dafür vorgesehene Loch. Dann schrauben wir die Platine an die Basisplatte an. Meine Platine kommt von PCBWay in schickem matt schwarz. Das PCB ist wie üblich bei PCBWay passgenau und funktioniert einwandfrei. Außerdem sieht es wieder hervorragend aus!

Als nächstes stecken wir die Kabel der LEDs in die JST Buchsen auf dem PCB. Die sieben Segmente sind wie in der Anleitung abgebildet durchnummeriert. Die Open Shot Clock Anleitung dreht das ganze auch schon für euch um, denken also überflüssig 🙂

Gemäß dieser Nummerierung stecken wir die LED-Kabel jetzt einfach in die JST-Buchsen und wenn alles gut läuft, dann werden die Zahlen am Ende richtig angezeigt. Wenn alles aufgesteckt ist sortieren wir die Kabel ein wenig und auch dieser Teil ist abgeschlossen.

Wenn bis hier hin alles geklappt hat sind wir schon mal sehr weit. Die LEDs sind fertig montiert und mit dem PCB verbunden, damit muss die Basisplatte auch nicht weiter angefasst werden. Der nächste Part ist die Rückwand und alles was dazu gehört. Und das ist der Ein/Aus-Schalter, sowie die Buchsen für die Versorgung, das Horn und die Signalleitung. Das ganze verkabeln wir jetzt.

Fangen wir mit dem Schalter an. Die Anleitung verwendet eine zum Schalter passende Buchse und führt Kabel zur Platine. Die Platine sorgt dann dafür, dass alles richtig funktioniert. Ich nutze die Buchse nicht, sondern stecke direkt kleine gecrimpte Flachstecker auf die Schalterpins und verkabele den Schalter direkt mit der Versorgungsbuchse. Das mache ich um ich Kabel zu sparen, da ich die Kabel recht lang auslege, um es hinterher einfacher bei Wartungsarbeiten zu haben, da ich dann einfach die Rückwand heraus ziehen kann und an alles ankomme.

Ich Verbinde also Common (C) mit 12V vom Versorgungsstecker. Normally Open (NO) Verbinde ich mit einem 12V Eingang auf dem PCB. Damit wird die Uhr bei gedrücktem Schalter mit Leistung versorgt. Den + Pin der LED im Schalter verbinde ich direkt am Schalter mit NO, sodass er leuchtet, wenn die Uhr an ist. Der – Pin kommt über ein dünnes Kabel (da hier kaum Leistung über das Kabel geht) an GND auf dem PCB. Damit ist der Schalter vollständig verkabelt.

Als nächstes kommen die Buchsen. An die Versorgungsbuchse kommen jeweils Flachstecker. V+ (12V) geht auf den Schalter, V- geht auf GND auf der Platine. Hier geht jeweils die gesamte Leistung über die Kabel, schadet also nicht, wenn die etwas dicker sind. Beim Horn werden die Pins mit dem Horn-Ausgang auf dem PCB verbunden. Die Signalbuchse verbinden wir mit einem RJ45 Kabel direkt von der Buchse in die RJ45 Buchse der Platine. Damit ist alles Verkabelt. Die Kabelschuhe crimpe ich übrigens jeweils von der „falschen“ Seite, da es im Gehäuse sehr eng ist und dadurch alles ohne Probleme passt. Das ich wärmstens weiter empfehlen, denn es hat super funktioniert. Nach dem crimpen knipse ich noch die überflüssige Isolierung ab. Mit dieser Methode sparen wir richtig Platz in der Open Shot Clock!

Jetzt ist funktional alles beisammen und es gibt den ersten Test, bevor das Gehäuse zusammengeschustert wird. Dafür einfach mal ein Akku und ein Horn anschließen und gucken was passiert. Der Controller auf der Platine sollte natürlich schon geflasht sein, sonst passiert nichts sinnvolles.. Wenn jetzt alles leuchtet und die Zeit angezeigt wird und nach start mit einem Controller auch runter zählt, dann gehts weiter mit dem Gehäuse.

Erster erfolgreicher Funktionstest der Open Shot Clock

Gehäuse der Open Shot Clock

Weiter geht es mit dem Gehäuse. Das Gehäuse im wesentlichen aus Alu-Profil, Eckverbindern und Front-/Rückplatte. Dazu kommen noch Schrauben, Dichtungen und Anbauteile. Zur Vorbereitung habe ich bei den Aluprofilen jeweils Gewinde vorgeschnitten. Die habe ich nicht komplett geschnitten, sondern nur einen Ansatz angeschnitten, damit die Schraube ihren weg besser findet. Den Rest des Gewindes schneidet die Schraube sich selbst.

Die Eckverbinder halten die Uhr zusammen. Sie können z.B. aus dem 3D-Drucker kommen, sollten aber aus einem beständigen Material gefertigt werden (nicht PLA), damit sie Temperatur und Stöße vertragen. Ich habe mich für lasergesinterte Nylon Ecken entschieden. Diese SLS Ecken wurden mir freundlicherweise von PCBWay zur Verfügung gestellt. Die Nylon Eckverbinder sehen nicht nur hammermäßig aus, sie sind auch extrem stabil. Da sie lasergesintert sind gibt es nicht die großen Schichten wie beim FDM Druck, was sie wesentlich stabiler macht. Zudem sind sie trotz der Stabilität sehr leicht, was der Uhr auch sehr gut tut. Auch die Oberfläche dieser Teile sieht geil aus und fühlt sich gut an. Zuletzt sind die Teile auch absolut passgenau. Sie lassen sich hervorragend in die Alu-Profile einstecken und halten sogar ohne Schraube schon ein wenig, was die Montage durchaus vereinfacht. Einen besseren Eindruck davon bekommt ihr im youtube Video.

Die Montage ist denkbar einfach: Auf die Eckverbinder legen wir eine Dichtung, dann stecken wir das Alu Profil auf und anschließend schrauben wir die Ecke mit 2 Schrauben fest. Damit das ganze auch mit der Basisplatte gut klappt, die etwas in das Profil gepresst ist, stecken wir die Profile erst auf die Basisplatte und lassen die Schrauben dann alles in Position schieben. Das obere Profil statten wir mit Eckverbindern aus, schrauben es aber noch nicht an den Seitenprofilen fest. Dadurch können wir von oben die Scheibe vor den LEDs und die Rückwand einschieben. Ist das geschafft sieht die Kiste schon richtig gut und nach Schussuhr aus.

Um sicherzustellen, dass die Shot Clock nicht bei jedem Regen kaputt geht stecken wir jetzt noch Dichtungen an die Front- und Rückplatte. Ich stecke die Dichtung ein und schneide dann an der passenden Stelle an. Ich schneide etwas gewinkelt in der Hoffnung, dass die Dichtgen am Ende direkt im 45° Winkel aneinander liegen. Alternativ könnte ich auch messen, aber bei so Gummi-Dingen die ihre Länge auch gerne mal während der Montage anpassen, bevorzuge ich das Schneiden direkt beim Einbau.

Jetzt fehlen nur noch ein paar Kleinigkeiten, die Anbauteile. Unten wird noch ein 3D-Druck Teil als Stativaufnahme angeschraubt. Dafür muss im Alu Profil ein Loch vorhanden sein. Ich habe das Loch gefräst, da ich keinen geeigneten Bohrer habe. Könnt ihr aber machen wie ihr wollt, von mir aus auch mit Loch kaufen. Neben dem Loch im Profil muss auch die Aussparung in der Basisplatte vorhanden sein und passen. Festgeschraubt wird das Teil dann mit einer kleinen Holzschraube in der Basisplatte und mit 2 Schrauben ins Alu Profil. Ach ja, dafür noch Löcher und Gewinde ins Profil schneiden. Alternativ könnt ihr hier auch mit Holzschrauben in die Basisplatte schrauben, dann müssen nur Löcher, aber keine Gewinde ins Alu.

Als nächstes hat sich ein Griff an der Oberseite als sehr praktisch erwiesen. Diesen schrauben wir auch direkt ins Alu, also auch hier das Profil mit Löchern und Gewinden verzieren. Zum Schluss können nach Bedarf noch Ösen an die Seiten geschraubt werden. Die sind sehr praktisch, wenn die Uhr mit Bändern aufgehängt werden soll, z.B. am Glas im Box-Rink oder an sonstigem Gestänge.

Damit ist die Shot Clock fertig und einsatzbereit. Wenn sie euch gefällt, baut doch einfach selbst eine! Die Anleitung verlinke ich euch, sobald sie verfügbar ist.

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